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Rückblick auf den Altmühlseelauf 2010

Artikel über den Altmühlseelauf 2010, erschienen im Altmühl-Boten

Siegerduo beim Altmühlsee-Jubiläumslauf

>UNTERWURMBACH (ds/ko) <96> Für die Organisatoren des 25. Altmühlseelaufes war die tropische Hitze der letzten Woche(n) bis zum Jubiläumstag ein ganz heißes Thema. Doch je näher der Start des 16. Halbmarathons rückte, desto kühler und angenehmer wurde die Temperaturen. Und als Bürgermeister und Schirmherr Joachim Federschmidt auf der von rund 600 Läufern bevölkerten Sportanlage des SV Unterwurmbach pünktlich um 18 Uhr den Startschuss gab, hatte es nur noch 18 Grad. Eine Stunde, 17 Minuten und 42 Sekunden später teilten sich Bruno Schumi und Christian Strauch den Sieg, indem sie Arm in Arm die Ziellinie überquerten.

Die beiden Favoriten hatten vom Start weg das 493 Läufer starke Halbmarathonfeld angeführt, das sich über Unterwurmbach an Schlungenhof, Muhr am See, Streudorf, Mörsach und Wald vorbei knapp drei Stunden mit immer größer werdenden Lücken um den wolkenverhangenen Altmühlsee schlängelte. Nach drei Kilometern verschärfte Bruno Schumi das Tempo und aus dem Führungsquartett konnte nur Christian Strauch folgen.

Mit einem 3,20er-Schnitt zogen die beiden 26-Jährigen davon und hatten bei konstant hohem Tempo bald einen eigentlich uneinholbaren Vorsprung. Als es dann auf gut halber Strecke auch noch zu regnen begann und eine neue Bestzeit eh kein Thema war, einigte sich das Führungsduo bei einem Plaudertempo von 4,30 auf den Doppelsieg.

Was beiden nur recht sein konnte. Denn Strauch hatte wegen einer Beckenverletzung bis vor wenigen Wochen ein zweimonatiges Laufverbot und Schumi steckt voll im Prüfungsstress. Ende des Monats wird der Student aus Klagenfurt Triesdorf verlassen und falls es irgendwann passt, seinen dritten Sieg in Angriff nehmen. Und Christian Strauch hat nach 2005 und 2008 schon zum dritten Mal gewonnen, obwohl er nach seiner Verletzung "eigentlich noch nicht fit ist" und ihm "das Wetter zu kalt" war.

Exakt sechs Minuten nach den Doppelsiegern als Vierzehnter die Ziellinie überquerte Friedrich Schübel, der mit seiner Zeit (unter 1,25) sehr zufrieden war. Trotzdem musste im Rennen um die Stadtmeisterschaft seinem über 30 Jahre jüngeren Teamgefährten Matthias Burkhardt vom TV 1860 Gunzenhausen den Vortritt lassen, der 28 Sekunden schneller und zwei Plätze besser war.

Der 19-jährige angehende Student ließ den Abstand nie zu groß werden, hielt immer Sichtkontakt und zog einen Kilometer vor dem Ziel in Höhe der Betonmischanlage an Schübel vorbei. Mehr noch als über seinen ersten Halbmarathon-Stadtmeistertitel freute sich der Bayerische A-Jugendmeister von 2009 über 800 und 1500 Meter über den schmerzfreien Lauf und dass er nach einer längeren Verletzung wieder im Kommen ist.

Vater Rüdiger Burkhardt wurde nach 1:57:01 Stunden auf Platz 324 notiert. Auch er hatte sich eigentlich auf einen Hitzelauf vorbereitet und sah sich bei der Jubiläumsveranstaltung mit einem Wetterumschwung konfrontiert. Noch im Zielbereich war der Arzt nach einem Kreislaufkollaps gefordert. Die Läuferin war jedoch schon bald wieder auf den Beinen und ein vorsorglich ins Krankenhaus gebrachter Teilnehmer konnte dieses noch am selben Abend verlassen.

Für die meisten Halbmarathonläufer war nach den heißen Tagen der letzten Woche der Regenschauer eine willkommene Erfrischung. Die vorsorglich eingerichteten Erfrischungsstellen wurden nicht benötigt und dem an der Streudorfer Brücke installierten Wassernebler meist ausgewichen.

Die größte Halbmarathon-Gruppe stellte das "Muko-Benefiz-Team" mit 42 Frauen und Männern. Nach einer ersten Zwischenbilanz konnte mit Sponsorenhilfe (darunter auch die Raiffeisenbank Weißenburg-Gunzenhausen) die stolze Summe von 3500 Euro für die Mukoviszidose Stiftung bzw. finanziell gut ausgestattet Therapieplätze im Dr. von Haunerschen Kinderspital in München "erlaufen" werden. Bei der abschließenden Tombola konnte sich Teamleiterin Claudia Eismann auch noch über einen Freistart beim 25. München Marathon freuen.

Mit 24 Aktiven war auch die Laufgruppe der TSF Welzheim aus dem Rems-Murr-Kreis stark vertreten. Gunzenhausen und Welzheim können ja auf eine lange "römische Vergangenheit" zurückblicken, liegen doch beide Städte am Limes. Abteilungsleister Herrmann Loos, ein gebürtiger Leutershäuser, freute sich über nicht weniger als sechs Stockerlplätze. Rebecca Biendarra gewann mit 1:39:47 Stunden die weibliche Hauptklasse und die Damen nahmen auch noch den Mannschaftssieg mit ins Schwabenland.

Für den erstmals ausgetragenen Bambinilauf hatten sich 34 Kinder in die Startliste eingetragen, die mit großem Ehrgeiz und unter lautstarken Unterstützung der Erwachsenen auf dem Wormer Sportplatz eine 400-Meter-Runde drehten. Da es keine Zeitnahme gab, durfen sich alle als Sieger fühlen und neben Urkunden und Medaillen auch noch über Gutscheine freuen.

Den 7,5 Kilometer langen Jedermannslauf mit 25 Minuten und 27 Sekunden am schnellsten hinter sich brachte Roland Rigotti vom TSV Neuburg. Während Erich Söllner vom Orga-Team mit 114 Startern und 112 Finishern nicht zuletzt wegen einer kleinen Steigerung gegenüber dem Vorjahr (103) sehr zufrieden war, rätselte er gestern noch über den leichten Rücklauf beim Halbmarathon. Bis Ende Juni seien es noch 60 Anmeldungen mehr als 2009 gewesen. Doch dann kam die große Hitze, die wohl "nur" 493 Halbmarathon-Läufer an den Start gehen ließen. Bestätigt sieht Söllner seinen Verdacht auch in einer hitzebedingten E-Mail-Absage, dass 15 Teilnehmer trotz Zusage einfach nicht gekommen und es heuer auch weniger Nachmeldungen als sonst gewesen seien.

Hochzufrieden und voll des Lobes waren die Organisaoren wieder über die tatkräftige Unterstützung aller Helfer <96> von den Freiwilligen Feuerwehren über das BRK und die Wasserwacht bis hin zu den Vereinsmitgliedern, die als Streckenposten und an den Verflegungsstationen sowie im Start- und Zielbereich für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Beim 25. Altmühlseelauf wurde den Frauen und Männern der ersten Stunde im Rahmen der Siegerehrung auch auf der Bühne gedankt.

Nachdem Stadionsprecher Thomas Kratz nach zwei Stunden, 57 Minuten und 50 Sekunden die 478. und letzte Halbmarathonläuferin namentlich begrüßt und sich auch der Regen wieder verzogen hatte, war Cheforganisator Werner Albrecht die Freude über die rundum gelungene Jubiläumsveranstaltung und auf den 26. Altmühlseelauf am 16. Juli 2011.

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Weitere Berichte vom Altmühlseelauf 2010

Fränkische Landeszeitung

Weißenburger Tagblatt

Muko-Benefiz-Team (erschienen im Wochenanzeiger)

Jörg Behrendt (www.joergbehrendt.de)

Robert Storch (www.marathonstorch.de)

Stellvertretend für alle Helferinnen und Helfer - unser Orga-Team

Orgateam Altmühlseelauf
von links: Dieter Beck, Karl Wagner, Gerhard Ortner, Frank Reißlein, Thomas Kratz,
Hans Neumeyer, Erich Söllner, Werner Albrecht