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Rückblick auf den Altmühlseelauf 2007

Artikel über den Altmühlseelauf 2007, erschienen im Altmühl-Boten

Schumis perfektes Timing

GPS-gesteuerter Start-Ziel-Sieg beim 13. Altmühlseelauf

UNTERWURMBACH (ko) – Was haben Formel-1-Rennen und der Altmühlseelauf gemeinsam? Beides hat Schumi gewonnnen. Doch während der im roten Ferrari weltberühmt gewordene Michael aus Kerpen 2006 seine grandiose wie einmalige Rennkarriere 2006 beendet hat, landete der Bruno aus Kärnten 2007 beim 13. Halbmarathon mit perfektem Timing einen Start-Ziel-Zieg.

Mit einem "Global Positioning System" (GPS) von Garmin am rechten Handgelenk hielt sich der 23-jährige Student aus Triesdorf auf den 21,1 Kilometern exakt an seinen Zeitplan und raste mit einer guten halben Minute Vorsprung vor Klaus Sörgel vom SC Roth (1:18:00) und Karlheinz Kurz vom SV Mauren (1:18:01) über die Ziellinie. Der große Favorit Karl Durst aus Thalmannsfeld erreichte nach einem zweiten und zwei dritten Plätzen nur als Vierter das Wormer Sportgelände.

Von dort aus hatten sich nach dem Startschuss von Bürgermeister Gerhard Trautner bei herrlichem Laufwetter (leicht bewölkt und um die 25 Grad) 462 Männer und 121 Frauen auf die Halbmarathonstrecke gemacht, von denen der letzte und 575. Finisher erst nach Einbruch der Dunkelheit (3:06:34) wieder eintraf.

Schon an der ersten von insgesamt sieben Verpflegungsstellen hatte sich ein Vierkampf um den Gesamtsieg heraus. Auch beim ersten Auftauchen am Wormer Steg lag Bruno Schumi noch vorne, in Schlungenhof führte dann Karl Durst und an der Streudorfer Brücke sogar Klaus Sörgel. In Wald leistete dann wieder Schumi die Führungsarbeit und beim zweiten Auftauchen am Wormer Steg durfte Karl Durst noch von seinem ersten Sieg am Altmühlsee träumen. Entschieden wurde der Halbmarathon dann nach der Trocknung, als Schumi einfach davonraste und bis ins Ziel einen Vorsprung von 32 Sekunden herauslief.

Nach einem zweiten und zwei dritten Plätzen wurde Karl Durst nur Vierter, was wohl vor allem an seiner Erkältung lag. Dass der Thalmannsfelder nicht hunderprozentig fit an den Start gegangen war, merkte der in Oberfranken geborene und nach dem Umzug seiner Eltern nach Österreich mit zwei Staatsbürgerschaften ausgestattete Bruno Schumi vor dem letzten Drittel der 21,1 Kilometern. Als er nämlich Durst die Führungsarbeit machen lassen und sich wie Sörgel und Kurtz im Windschatten etwas schonen wollte, signalisierte sein "Garmin" sofort eine Tempoverschleppung.

Nach "15-sekündiger" Verspätung war dann aber Schluss und der Student der Umweltsicherung in Triesdorf legte wieder einen Zahn zu, gab auf den letzten beiden Kilometern Vollgas und freute sich im Zielbereich über einen Heimsieg, ist ihm doch Triesdorf seit Oktober 2005 zur "dritten Heimat" geworden. An seiner "super Trainingsstrecke" gefällt ihm vor allem die schöne Landschaft und den Ausrichter lobte er vor allem für die exakte Kilometermessung, die ihm diesen computergesteuerten Start-Ziel-Sieg erleichterte.

Von einer wunderbaren Strecke und einem herrlichen Wetter ("nicht zu kalt und nicht zu warm") schwärmte auch Ralf Rudel. Die verletzungsbedingte Abwesenheit von Titelverteidiger Friedrich Schübel und des auch schon zweimal sieggreichen Jürgen Friedrich nutzte der seit einem halben Jahr für den SV Unterwurmbach laufende Ornbauer zur ersten Stadtmeisterschaft. Trotz des Gegenwindes bis zur Streudorfer Brücke verbesserte der 52-jährige seine persönliche Bestzeit um fast sechs Minuten, was auch den Zweiten Martin Fettinger (1.30.55) und den Dritten Robert Rossmeissl in Staunen versetzte.

Nicht minder groß war der Respekt für Herbert Loy gezollt, der zwei Stunden, 16 Minuten und 45 Sekunden als laufende Litfasssäule für den 5. Brombachseemarathon warb und mit dieser originellen Idee auf den 21,1 Kilometern den ein oder anderen für diese Veranstaltung Mitte September gewonnen haben dürfte. Bruno Schumi garantierte er dabei ebenso einen kostenlose Teilnahme wie Kerstin Steg von BSG N-Ergie Nürnberg, die mit 1:29:34 die Damenwertung vor Lisa Pfeuffer von der DJK Gänheim (1:30:30) und Andrea Edelmann (1:31:05) vom wieder stark vertretenen Geh-Punkt Weißenburg gewann.

Den Mannschaftswettbewerb gewann der SC Roth (4:12:27), vor Eintracht Kattenhochstatt (4:31:03) und dem TV 1860 Gunzenhausen (4:35:38).

Neben den 575 Finishern des 13. Halbmarathon durften sich beim "22. Altühlseelaufes" natürlich auch alle 97 ins Ziel gekommenen Jedermannsläufer(innen) als Sieger fühlen. Die 7,4 Kilometer in 27:18 Minuten und damit schneller als alle anderen hinter sich brachte Thomas Czernicky vom TuS Feuchtwangen. Zweiter wurde Daniel Spieß vom TSV Oettingen (28:02) und Dritter Herbert Lechner vom TV Gunzenhausen (29:34). Die Damenwertung dieser gelungenen Premiere gewann mit 35:34 Andrea Schulze aus Leutershausen vor Carolin Seegmüller vom SV Unterwurmbach (35:54) und Anita Archinger vom SV Cronheim (36:39). Die Siegerehrung im Festzelt führte SVU-Vorsitzender Thomas Eischer unter anderem mit dem BLSV-Kreisvorsitzendem Siegfried Leitel durch.

Namentlich willkommen geheißen wurden alle 672 Finisher im Ziel von Stadionsprecher Thomas Kratz. Erleichtert wurde ihm die über dreistündige Moderation von einigen der unzähligen Helfern, ohne die ein solche Großveranstaltung nicht zu bewältigen wäre. Einmal mehr waren fast alle Fäden bei Erich Söllner und Werner Albrecht zusammengelaufen, die daraus wieder einmal ein für alle Teilnehmer großartiges und unvergessliches Lauferlebnis gesponnen haben. "Wenn es einen Maßstab für perfekte Organisation eines Laufes gibt , dann seid Ihr es" war dazu im Internet (www.altmühlseelauf.de) ebenso als Kompliment zu lesen wie "Keiner ist sich zu schade an der Veranstaltung zu helfen (selbst ehemalige Bankdirektoren). Eine klasse Dorfgemeinschaft".

Weitere Berichte vom Altmühlseelauf 2007

Jörg Behrendt (www.joergbehrendt.de)

Bilder vom Altmühlseelauf 2007

Stellvertretend für alle Helferinnen und Helfer - unser Orga-Team

Orgateam Altmühlseelauf
von links: Erich Söllner, Dieter Beck, Hans Neumeyer, Armin Wagner, Werner Albrecht,
Karl Wagner, Vera Herrmann, Klaus Reutner