Paul Sichermann gewann auch den 9. "Unterwurmbacher Halbmarathon"
Friedrich Schübel machte sich mit Stadtmeistertitel schönstes Geburtstagsgeschenk
UNTERWURMBACH (hl) - Mit 1:11:53 Stunden war Paul Sichermann zwar 46 Sekunden schneller als im letzten Jahr, doch mit der Siegerzeit beim 9. "Unterwurmbacher Halbmarathon" blieb er gut zwei Minuten über seiner 2001 gesetzten Rekordmarke von 1:10:41. Fast zehn Minuten länger als der Dauer(b)renner vom Altmühlsee (seit 1997 siebter Sieg in Folge) war Friedrich Schübel unterwegs, der sich mit dem Stadtmeistertitel selbst das schönste Geschenk zum 44. Geburtstag machte. Eine Viertelstunde vor den 715 Halbmarathon-Läufern waren die Startläufer der 30 Staffeln auf die 18 Kilometer lange Strecke geschickt worden, die das Triathlon-Quartett des TSV Heideck mit einer Stunde und 19 Sekunden am schnellsten herunterspulte.
Rechnet man die Staffel-Siegerzeit auf 21,096 Kilometer hoch, dann hätten sich der Heidecker Schlussläufer und der Ansbacher wohl ein heißes Duell um den Gesamtsieg geliefert. So aber war es mehr oder weniger ein Alleingang von Paul Sichermann, obwohl er sich auf den ersten 100 Metern in der ungewohnten Verfolgerrolle fand. Aber schon in Unterwurmbach zog er am Vorjahreszweiten Karl Durst vorbei, der am Ende mit 1:19:30 Stunden und exakt der viertbesten Zeit von 2001 am Ende Dritter wurde.
Überholt hatte den Thalmannsfelder nämlich auch noch Joachim Weinbrenner vom TF Freudenbach, dessen 1:15:33 auch Paul Sichermann Respekt abnötigte: "Es gibt nicht viele Läufer, die den Halbmarathon unter 1:20 laufen können."
Dass am Ende keine neue Bestzeit heraussprang, entschuldigte der schnelle Krankenpfleger aus Meinhardswinden mit der "gnadenlosen Hitze, die mir auf den letzten fünf Kilometern ganz schön zugesetzt hat".
Ab Streudorf auch noch mit Gegenwind zu kämpfen hatte Friedrich Schübel. Er hatte sich schon nach sieben Kilometern von seinem Freund Jürgen Friedrich abgesetzt und kam nach 1:21:28 als Gesamtsechster gut zwei Minuten schneller und fünf Plätze vor dem entthronten Stadtmeister der letzten beiden Jahre ins Ziel. Friedrich Schübel zum ersten Titel am Altmühlsee und zum 44. Geburtstag gratulierte wenig später auch Bernhard Hieke (Platz 21). 50 Sekunden und vor dem Dritten der Lauf-Stadtmeisterschaft 2003 hatte Silke Fersch vom CIS Amberg als schnellste Frau die 21.096 Meter hinter sich gebracht.
Dem 9. "Unterwurmbacher Halbmarathon" internationalen Flair verliehen hat Sylvia Lorenz aus Athen. Sie kam auf den 571. Platz und zählte damit nicht zu den 475 Teilnehmern, die unter zwei Stunden blieben. Davon wiederum erreichten 225 unter 1:45 und 40 unter 1:30 den Zielbereich. Dort ließ die große Lauffamilie, deren "Angehörige" nicht nur aus der näheren Umgebung, sondern auch bis aus Würzburg (der 80-jährige Dr. Heinrich Gutbier war wieder der älteste Läufer), München, Frankfurt, Leverkusen, Bremen und sogar Kiel an den Altmühlsee gekommen waren, die "Hitzeschlacht" noch einmal an sich vorüberziehen. Einige hätten sich auf der Strecke noch mehr Getränkestellen gewünscht, doch einen Großteil des Wasservorrates (ohne Kohlensäure) hatten schon die Staffelläufer niedergemacht. Doch für Nachschub war schnell gesorgt.
Andere wiederum vermissten bei Kilometer 10 und 11 Schilder ("dachte schon, ich komme gar nicht mehr vorwärts"), obwohl sie Wolfgang Oechslein am Freitagnachmittag persönlich aufgestellt hatte: "Aber scheinbar machen sich einige Dummköpfe einen Spaß daraus, diese wieder verschwinden zu lassen."
Abgesehen von diesen Kleinigkeiten gab es wieder ein Riesenlob für den SV Unterwurmbach, dessen perfekte Organisation für Schirmherrn Gerhard Trautner mit einer tollen Resonanz, einem wunderschönen Wetter und "natürlich auch einem Scheck von der Stadt Gunzenhausen" belohnt wurde. Gelbot wurden Dieter Seßler, Wolfgang Oechslein, Erich Söllner, Werner Albrecht, Martin Fettinger, Hans Neumeyer und alle anderen "gelben Engel" auch vom BLSV-Kreisvorsitzenden Siegfried Leitel, der den Startschuss für den 18. Altmühlsee-Staffellauf gegeben hatte. Diesen gewann das Triathlon-Team des TSV Heideck vor dem TV Thalmässing und dem ESV Treuchtlingen, der als Gesamtdritter die Landkreiswertung vor der eigenen "Zweiten" und Sanmina-SCI Gunzenhausen für sich entschied. Insgesamt waren 833 Läufer am Start, von denen 804 das Ziel erreichten.
von links: Erich Söllner, Wolfgang Oechslein, Thomas Eischer, Werner Albrecht, Dieter Seßler