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Rückblick auf den Altmühlseelauf 2014

Bilder vom Altmühlseelauf 2014

Bildergalerie 2014

Berichte vom Altmühlseelauf 2014

Jörg Behrendt (www.joergbehrendt.de)

M.O.N. e.V. (www.mon-pleinfeld.de)

Altmühlfranken-live (www.altmuehlfranken-live.de)

Artikel über den Altmühlseelauf 2014, erschienen im Altmühl-Boten

Hitzeschlacht am Altmühlsee

Bei 35 Grad zogen viele einen Jedermannslauf dem Halbmarathon vor – Straßner-Solo

UNTERWURMBACH – Der Altmühlseelauf und das Wetter – eine unendliche Geschichte, auch bei der 20. Auflage des Halbmarathons. Mit sommerlichen Temperaturen ist Mitte Juli immer zu rechnen, der See wurde aber auch schon bei Sturm und Dauerregen umrundet. Auch kräftige Gewitterduschen waren schon zu registrieren, nur geschneit hat es noch nicht. Vor Jahresfrist klagten die Läufer bereits über die hohen Temperaturen, nicht ahnend, dass 2014 noch eine Steigerung möglich war.

Beim Startschuss von Bürgermeister und Schirmherr Karl-Heinz Fitz verweilte das Quecksilber noch weit jenseits der 30-Grad-Marke, erst als die Sonne unterging, kam die ersehnte Abendfrische. Aber da hatten die 350 Halbmarathonläufer bereits das Ziel am Sportheim des SV Unterwurmbach erreicht. Weniger als im letzten Jahr, doch etliche verzichteten auf einen Start oder auf eine Nachmeldung oder buchten kurzfristig auf den Jedermannslauf um. Bei der 8. Auflage waren es über 180 Finisher, welche die 7,5 Kilometer bis kurz vor dem Seeufer absolvierten.

Seit 2001 steht der Streckenrekord auf der Halbmarathondistanz bei 1:10:41 Stunden, gehalten vom siebenfachen Sieger Paul Sichermann (TSV Ansbach). Für eine neue Bestzeit waren 100 Euro ausgelobt. Nach 500 Metern überquerte die erwartete dreiköpfige Spitzengruppe noch gemeinsam die Staatsstraße 2219, doch am Anstieg nach Unterwurmbach zum höchsten Punkt der ansonsten flachen Strecke forcierte Andreas Straßner vom ESV Treuchtlingen das Tempo und bestritt die restlichen 20 Kilometer alleine gegen Uhr und Hitze. „Ich bin angetreten, den Rekord anzugreifen“, betonte der 35-jährige, doch schon auf dem Seedamm, nach etwa zehn Kilometern, musste er für dieses Jahr seine Rekordambitionen begraben. „Die Luft stand regelrecht und bei Rückenwind fehlte erst recht jegliche Kühlung.“ Nach angesichts der Bedingungen ausgezeichneten 1:13:32 Stunden durfte sich Andreas Straßner am Sportplatz dann aber als Sieger des Jubiläumsrennens feiern lassen. „Passt scho…“ – im Munde eines Franken bedeutet dies höchste Zufriedenheit. Für den Rekord besteht auch 2015 noch die Möglichkeit, wenn Gesundheit und Wetter mitspielen und Andreas Straßner die derzeitige „Form meines Lebens“ mit in die neue Saison nehmen kann. M.O.N. – für manche eine kryptische Abkürzung, für Laufsportfreunde ein Begriff. Als der Pleinfelder Laufsportverein im vergangenen Jahrzehnt gegründet wurde, erwies sich die Suche nach einem Vereinsnamen wohl als recht schwierig. Und so wurde daraus die „Mannschaft ohne Namen“, kurz eben M.O.N. Kai Reißinger, Gewinner von 2012, belegte in 1:15:49 Stunden den zweiten Platz vor Christian Strauch. Der Fünffachsieger aus Lichtenau ließ es heuer „lockerer angehen“ und wurde in 1:17:32 Dritter.

Nach 1:21:24 Stunden überquerte der ebenfalls in den M.O.N.-Farben laufende Andreas Doppelhammer aus Gunzenhausen als Vierter die Ziellinie und sicherte sich zum vierten Mal in Folge den Stadtmeistertitel. 2015 könnte er mit dem fünffachen Stadtmeister Friedrich Schübel vom TV Gunzenhausen gleichziehen. Mit einer zahlen- und leistungsmäßig starken Abordnung war der PTSV Rosenheim am Altmühlsee auf beiden Strecken vertreten und holte sich auch den Mannschaftssieg, gefolgt von der Mannschaft ohne Namen und der LG Donau-Ries.

Sehr erfreulich ist, dass 83 Frauen die Herausforderung des langen Kantens erfolgreich bestanden haben. An der Spitze: M.O.N., was sonst. Sibylle Böhm setzte sich in 1:40:32 Stunden mit 46 Sekunden Vorsprung vor Maria de Fatima Ferreira de Jesus durch – der Name der Erlangerin bildete für die Stadionsprecher eine besondere Herausforderung. Etwas länger mussten die Zuschauer dann warten, bis sie die Drittplatzierte Katrin Böhm, ebenfalls von M.O.N. am Ziel begrüßen durften. Nach 1:53:19 Stunden war auch der Stadtmeisterin-Titel vergeben. Moni Volkersdorfer, die in Gunzenhausen lebt, aber schon lange für die Herrieder Aquathleten startet, trug sich zum dritten Mal in die Siegerliste ein.

Ein Blick in die Ergebnislisten zeigt, dass bei dieser Hitze Bestzeitambitionen schnell erledigt waren. Alle passten sich den Bedingungen an, liefen langsamer und nutzten die reichlich vorhandenen Wasserstellen und auch die mobilen Duschen. Zahlreiche freiwillige Helfer des SV Unterwurmbach sowie von Polizei, Feuerwehr und dem BRK sorgten für Wasser, freie Strecken und Notfallhilfe – letztere wurde aber nicht benötigt, auch ein Zeichen von Vernunft im Läuferfeld.

Der Jedermannslauf über 7,4 Kilometer fand zum achten Male statt und mit 170 Finishern gab es im Vergleich zum Vorjahr eine deutliche Steigerung. Aber auch hier war die Hitze ein Thema. So auch bei Andy Meyer (M.O.N.), der sich allerdings im Vergleich zum Vorjahressieg um acht Sekunden auf 25:58 Minuten verbessern konnte. Diese Steigerung war für den Sieg auch erforderlich, denn Roland Rigotti von der TSG 08 Roth erreichte nur kurz darauf das Ziel (26:05). Dritter wurde der aus Gunzenhausen stammende, inzwischen aber in Nürnberg lebende Johannes Heumann in (27:28). Philipp Schwab vom FC Aha finishte als Fünfter (29:29).

Als Neunte des Gesamteinlaufes erwies sich Barbara Stich (PTSV Rosenheim) in 31:17 Minuten als schnellste Frau des Tages. Vorjahressiegerin Simone Promm von der TSG 08 Roth (32:16) sicherte sich den zweiten Platz vor der bereits dreimal erfolgreichen Angela Rothenberger vom TSV Ansbach (33:11).

Zum fünften Male bildete der Bambinilauf über etwa 450 Meter den Auftakt des Laufabends. Auch wenn es nicht um Zeiten und Platzierungen ging, bewiesen über 50 Mädchen und Buben großen Eifer. Viele trugen die aktuellen Fußballtrikots dieser Tage: das der Weltmeister-Elf und des – in der kommenden Saison hoffentlich wieder erfolgreichen – „Clubs“.

Das SVU-Organisationsteam unter Leitung von Thomas Kratz, Frank Reißlein und Thomas Weydringer zeigte sich am Ende des heißen Tages mit dem Ablauf der Veranstaltung ebenso zufrieden wie die zum Teil weit angereisten Teilnehmer.

Das Muko-Benefiz-Team aus dem oberbayerischen Markt Indersdorf war gleich mit einem Bus gekommen. Die Stadt Gunzenhausen weiß die Arbeit zu würdigen. Bürgermeister und Schirmherr Karl-Heinz Fitz überreichte dem SVU-Team einen Scheck über 500 Euro.

Nach dem Altmühlseelauf ist aber schon wieder vor dem Altmühlseelauf, denn am 18. Juli 2015 gilt es erneut ein Jubiläum zu feiern, eben den 30. Heizomat-Altmühlseelauf. „Schon wieder?“, wird sich mancher wundern. Des Rätsels Lösung. In den ersten Jahren fand der Altmühlseelauf als reines Staffelrennen statt, erst 1995 feierte der Halbmarathon Premiere. Und das Staffelrennen wurde 2007 durch den Jedermannslauf ersetzt. Der Termin steht also, das Wetter kommt wieder so, wie es kommt…

Zum Doppeljubiläum – der SV Unterwurmbach feierte seinen 50. Geburtstag und der Halbmarathon seinen 20. – war auch der Präsident des Bayerischen Leichtathletikverbandes vor Ort. Der Ansbacher Wolfgang Schoeppe brachte neben den Glückwünschen des Verbandes auch eine für Frankens Leichtathletikfreunde höchst erfreuliche Nachricht mit: Die Deutschen Leichtathletikmeisterschaften 2015 finden voraussichtlich im Nürnberger Frankenstadion statt.

JÖRG BEHRENDT

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Stellvertretend für alle Helferinnen und Helfer - unser Orga-Team

Orgateam Altmühlseelauf
von links: Karl Wagner, Gerhard Ortner, Oliver Trautner, Werner Albrecht, Magnus Eder
Thomas Kratz, Hans Neumeyer, Erich Söllner